
Tag der wilden Blumen
Erfolgreicher Tag der wilden Blumen
UFA-Samen organisierte am Freitag 15. September 2023 den ersten der «Tag der wilden Blumen» im Stadtsaal in Wil. Die rund 160 Personen konnten wertvolle Informationen sammeln wie die Biodiversität nicht nur beim Betrachten der Blumen und Gräser, sondern auch in Hinsicht auch die Fauna um ein Vielfaches verbessert werden kann. Um die Faune optimal zu fördern, könnten zum Beispiel einzelne Flächen über 1 Jahr nicht gemäht werden. Das sieht zwar nicht immer schön aus, aber für sehr viele Insekten wäre dies ein optimales Winterquartier. Sei es zur Überwinterung oder auch als Nahrungsquelle.
Wie die Landwirtschaft und die Kommunen zusammen die Biodiversität fördern können, zeigte Markus Ritter auf. Es gibt einige Punkte die es noch zu verbessern gibt, aber es wurde schon viel bewegt. Der Druck der Neophyten hat spürbar zugenommen. Es ist zeitintensiv und mühsam diese zu entfernen, aber wir müssen da weiter am selben Stick ziehen. Das Ziel kann nur erreicht werden, wenn alle am selben Strick ziehen.
Michale Burri zeigte wie UFA-Samen regionales Saatgut vermehrt. Die Samen werden bei über 43 Produzenten in der Schweiz vermehrt und in mehreren Erntedurchgängen geerntet. So kann den einzelnen Populationen einer Art die grösste Sorgfalt gegeben werden. Die Frage stellte sich noch, wie der Kunde eine Garantie hat, dass er auch eine regionale Mischung erhalten hat. Michael Burri teilte mit, dass jede Charge einer Arte mit einer Nummer versehen ist. Bei jeder Mischung wird diese Nummer beim Zumischen der Samen gescannt und zur Mischung elektronisch gespeichert. So kann jederzeit kontrolliert werden welcher Samen in welcher Mischung verwendet wurde. Damit ist die Nachverfolgbarkeit bis zum Ursprung möglich.
Die Teilnehmer konnten auch viele Insekten, darunter auch Spezialisten wie die Magerwiesenmargeritenborfliege die ihr ganzes Leben nur auf einer Pflanze verbringen, aus einer einzigartigen Perspektive betrachten. Atemberaubenden Nahaufnahmen der zahlreichen Insekten bei denen jedes Detail genau sichtbar ist. Aber auch das Verhalten einzelner Insekten auf nur einem Quadratmeter Wildblumenfläche konnte Roland Günther sehr interessant aufzeigen.
Jan Haft teilte unter anderem auch mit, dass Trittschäden und Dung durch Beweidung welche Grosstiere wie es zum Beispiel Ochsen verursachen können, nicht schlecht sein müssen. Durch diese werden offene Stellen geschaffen in welchen sich die Flora und Fauna neu niederlassen können. Vielmals ist nicht unbedingt ein Eingriff durch den Menschen nötig, wenn das richtige Tier auf der Fläche eingesetzt werden kann.
Andreas Bosshard vermittelte, dass die Beratung bei der Gartengestaltung eine sehr wichtige Rolle spielt. Heute sollte der Schwerpunkt auf die einheimischen Arten ausgerichtet werden. Macht eine Thujahecke heutzutage überhaupt noch Sinn? Oder sollte nicht besser eine Wildhecke gepflanzt werden? Wo erfüllt ein englischer Rasen noch seinen Zweck oder wäre ein artenreicher Bestand nicht sinnvoller? Es gibt überall Flächen welche umgestaltet werden könnten und mit regionalem Saatgut oder Wildpflanzen die Biodiversität gefördert werden kann.
Kein Garten ist zu klein um Tiere zu fördern. Das zeigte Ulrike Aufderheide auf eindrücklich auf. Mit ihrem Konzept «Tiere zu Pflanzen» hat sie sehr gut gezeigt, dass doch mit dem Einsatz von einzelnen Pflanzen auch spezifische Tiere angezogen werden können.
Beispiele aus der Praxis zeigte Larissa von Buol auf. Wie kann die Artenvielfalt auf unterschiedlichen Standorten erhöht werden.
Zum Abschluss der sehr gelungenen Tagung gab es dann noch einen regen fachlichen Austausch beim Abschlussapéro.









Veranstalter:
fenaco Genossenschaft
UFA-Samen Wildblumen
In der Euelwies 34
8408 Winterthur
wildblumen.ufasamen.ch